Die euphorische Stimmung der Tour de France, die wir uns gestern auf dem Col de la Madeleine angesehen haben, hat uns heute in den Tag begleitet. Nachdem wir den Col du Glandon erreicht hatten, konnten wir die herrliche Aussicht und den ersten Sieg heute genießen.
Heute gönnen wir uns einen Ruhetag, doch wir liegen nicht etwa auf der faulen Haut. Wir haben uns auf dem Col de la Madeleine postiert und die Profi-Radfahrer lautstark angefeuert. Schaut rein!
Exklusive Bilder der Athleten, die uns schwer beeindrucken.
Andreas hat den lustigsten aller Werbeartikel gefangen!
Donnerstag, 18. Juli
Am vierten Tag starteten wir erneut nach einer verregneten Nacht. Als erstes haben wir in Lanslebourg unseren Stempel geholt. Anfangs fuhren wir mit kompletter Regenkleidung los und sausten knapp 60 Kilometer im 30er-Schnitt bergab. Unterwegs haben wir immer wieder angehalten und mehr und mehr Kleidung ausgezogen, wodurch wir erst spät in unseren Tritt reinkamen. Insgesamt waren das die schnellsten Kilometer der bisherigen Tour.
In Pontamafrey-Montpascal wurden wir von Alexandre Gros empfangen und haben ihn dann gleich auf dem Col du Chaussy interviewt. Hier hatten wir den bisher schönstes Anstieg der Tour, der uns über 18 in die Felswand gemeißelte Serpentinen zum Gipfel brachte. Oben angekommen verabschiedeten wir uns von Alexandre und dem furzenden Pferd auf der Weide. Anschließend folgte eine kurze Abfahrt, bis wir eine Abkürzung zum nächsten Ziel, der Col de la Madeleine, entdeckten. Gegen den Rat von Alexandre nahmen wir diese Abkürzung und fanden uns wenig später auf einer üblen Schotterpiste wieder. Doch umkehren kam nicht infrage und so rollten wir die tiefen Schlaglöcher umkreiselnd langsam den Berg hinab. Es hat sich nicht sonderlich gut gefahren, aber dafür sind wir durch eine idyllische Landschaft im Hinterland mit Eseln, Ziegen und Rindern gefahren.
Zwei Kilometer unterhalb vom Col de la Madeleine sind wir wieder auf die Straße gekommen. Unter Anfeuerungsrufen der ersten Fans sind wir auf den Gipfel gefahren und haben oben zur Belohnung Ziegenkäse verkostet. Tobias hat unterdessen die Ziege, deren Käse wir aßen, interviewt. Auf seine klassische Eingangsfrage „Sag mal was“, antwortete sie gemächlich mit Schmatzgeräuschen. Andreas kam noch mit einem Italiener ins Gespräch, der abermals wiederholen musste, dass die Tour de France im Hinblick auf den Giro d’Italia „differant“ sei. Nach dem Gipfelfoto nahmen wir eine 20 Kilometer lange Abfahrt und den oligatorischen Abschlussregen gleich mit. Zu allem Überfluss war unser ursprünglicher Campingplatz belegt, sodass wir auf dem Zeltplatz am Le Lac Bleu einkehren mussten. Seinen zwei Sternen wird er nicht annähernd gerecht, aber am Samstag reisen wir ja schon wieder weiter. Den Tag beenden wir mit 115 Kilometern und 2000 Höhenmetern auf der Uhr.
Um euch noch näher an uns heranzubringen, haben wir ein paar Eindrücke in einem kleinen Film gesammelt. Viel Spaß!
Mittwoch, 17. Juli
Wir starten mit Sonnenschein in den dritten Tag unserer Tour. Der Regen hat glücklicherweise aufgehört über Nacht, sodass wir unseren Stempel in Bourg-Saint-Maurice nachholen konnten. Für heute stand auf dem Plan, 1968 Höhenmeter auf 43 Kilometer zu überwinden. Im ersten Abschnitt gab es viel Verkehr auf den Straßen, viele LKWs, die wenig Rücksicht auf uns nahmen. Bis zur Talsperre von Tignes war die Fahrt also eher stressig. An der Talsperre haben wir das Gemälde bestaunt und sind durch weitere Tunnel zur nächsten Stempelstation gefahren. Wie sich später herausstellte, hatte sich auch unser Kamerateam im Tunnel postiert, frei nach dem Motto: Immer auf der Suche nach dem besten Spot.
Nach einem stärkenden Käsebaguette haben wir dann auch die letzten 800 Höhenmeter in Angriff genommen. Das Tagesziel, der Col de l’Iseran, hat uns wirklich sehr gefordert und bis auf 2770 Höhenmeter gelockt. Der Jubelschrei war deshalb umso lauter. Oben angekommen, wurden wir vom Schnee und Donnergrollen begrüßt. Während des obligatorischen Gipfelfotos wurde Gunar unweigerlich zum Star des Berges, als er IHN auspackte und steigen ließ. Sofort wurde er von Scharen von Fans umlagert, die seinen Multikopter bestaunten. Wir mussten leider feststellen, dass Gunar mehr Likes als wir auf dem Gipfel sammelt. Auf der Abfahrt gab es dann einen Hagelschauer und wir haben die ersten Murmeltiere gesichtet. Zum Abschluss gönnten wir uns alle eine kleine Kaffeepause in Bonneval Sur Arc und danach ging es auch schon zum nächsten Campingplatz. Unser Zelt mussten wir leider wieder im Regen aufschlagen. Ein Fläschchen Rotwein und Ravioli aus der Dose haben uns das nasskalte Wetter aber fast vergessen lassen.
Nach der ersten Nacht haben wir uns mit Schmerzen im Po wieder in den Sattel geschwungen. Auf dem Col des Aravis hat uns ein älteres Ehepaar zu unserer kürzlich erlangten Reisefreiheit beglückwünscht. Wenn wir jetzt so darüber nachdenken, müssen wir sehr über die beiden Saarländer lachen. Mit einer einstündigen Verspätung sind wir dann vom Col des Aravis losgekommen. Für japanische Touristen haben wir uns noch zu einem Fotoshooting hinreißen lassen. Das hat uns noch einmal so richtig motiviert und vor allem amüsiert. Die ersten beiden Cols waren sehr heiß, während es dann auf dem Roselend sehr frisch war. Zum Ende hatten wir eine richtig schnelle Abfahrt, wurden dann aber vom Regen ausgebremst. In Séez sind wir schließlich durchnässt angekommen und haben uns sofort wieder dem Zeltaufbau und einer warmen Dusche gewidmet. Nach Pasta mit DDR Schulküchensoße ging es ab in den Schlafsack. Wir hoffen, dass der Regen morgen nachlässt. Bisher war es der anstrengendste Tag. Insgesamt war es sehr wechselhaft mit vielen Aufs und Abs, erst heiß, dann sehr frisch.
08:30 Uhr, Abfahrt in Thonon-les-Bains. Nach einer herzlichen Begrüßung haben wir unsere Stempelkarten im Tourismusbüro abgeholt. Nun können wir es kaum mehr erwarten, endlich in die Pedale zu treten. Mit guten Wünschen für unsere Reise starten wir bei Kilometer Null und rollen endlich über den Asphalt der Route des Grandes Alpes. Ein letzter Blick auf den Genfer See erinnert uns daran, in welch beeindruckender Landschaft wir uns befinden. Vor den Anstiegen haben wir reichlich Respekt, aber schon die ersten Kilometer zeigen, die Beine sind gut.
Moderat ging es nach oben auf den Col des Gets. Dort waren wir positiv überrascht vom Tourismusbüro, das uns in der Mittagspause unsere Stempel gegeben hat. Danach hatten wir eine wunderschöne Abfahrt ins Tal von Cluse und schauten direkt auf die Wand vom Col de Romme. Der hat uns ganz schön Respekt eingeflößt. Unten trafen wir dann einen Engländer, der die Alpen von Ost nach West überquert hat. Nach einem kurzen Plausch ging es dann in die Wand vom Col de Romme. Mit 8 bis 10 Prozent Steigung haben wir uns bis auf 1300 Höhenmeter geschraubt, um anschließend eine Erfrischung an der Wassertränke mit wunderschönem Blick auf den letzten Pass, den Col de la Colombière, zu nehmen. Nach der Abfahrt nach Le Reposoir wurden wir mit einer traumhaft schönen Aussicht auf schneebedeckte Felsmassive und etwas Tour-de-France-Feeling durch Namen bekannter Radfahrer auf der Straße belohnt.
Immer schön an der Hangkante entlang, hatten wir die Passhütte stets im Blick, doch sie schien nicht wirklich näher zu kommen. Gegen 19 Uhr dann haben wir auch den letzten Pass des Tages und 1618 Höhenmeter erreicht. Schnell haben wir unseren letzten Stempel für heute in Le Grand-Bornand von Julien-Gabriel Perbellini erhalten. Wir waren wirklich überrascht, dass wir es geschafft haben. Die Strecke hatte es in sich, doch am Ende überwog auf jedem Pass die grenzenlose Freude.
Es macht einen riesen Spaß, diese Tour zu fahren und von diesem tollen Team begleitet zu werden. Vielen Dank für euren leidenschaftlichen Einsatz. Ihr seid spitze!
Am Ende des Tages steht folgendes auf der Uhr: 100 km, 2400 Höhenmeter und die ersten drei Alpenpässe Les Gets, Col de Romme und Col de la Colombière liegen hinter uns. Dabei hat Andreas insgesamt 5200 Kalorien und Jörn 3000 Kalorien verbraucht. Zur Belohnung gibt es nicht nur für uns beide etwas Warmes in den Bauch. Das ganze Team bekommt von Tobis Papa ein Mehrgänge-Menü spendiert, worüber wir unendlich dankbar sind. Merci beaucoup! Nach dieser Überraschung beziehen wir unser Quartier im Camping du Crêt und bauen in Windeseile unsere Zelte auf. So langsam haben wir den Dreh raus, wie wir das schnell über die Bühne bringen. Bis wir dann endlich in unseren Schlafsäcken liegen, dauert es aber wie in den letzten Nächten bis 0:30 Uhr.
Unsere Radtour auf der Route des Grandes Alpes rückt immer näher. Das heißt, es ist Zeit, sich immer intensiver vorzubereiten. Andreas hat sich dieses Vorhaben am Sonntag ganz besonders zu Herzen genommen und ein Radtraining in den Bayrischen Voralpen gemeistert.
Morgens um 9:00 Uhr ging es in München los, entlang der Isar über grüne Almen und durch Wälder bis nach Bad Tölz und von dort nach Lenggries. Andreas war natürlich nicht der einzige, den dieses Kaiserwetter zum Radfahren verlockt hat. Auf seiner Trainingstour begegneten ihm viele Radritter, die ihrem Namen wirklich alle Ehre gemacht haben: Drei Radler aus Österreich haben Andreas dabei geholfen, den richtigen Weg auf den Hohen Zwiesler einzuschlagen, denn auf den bewaldeten Gipfel führt kein ausgeschilderter Weg. Von der Nordseite des Berges ging es dann um den Achselkopf herum mit Anstiegen von bis zu 19% auf eine Höhe von knapp 1000 Höhenmetern.
Der Weg zurück ins Tal führte Andreas, bei herrlichem Wetter und einer grandiosen Aussicht, über Almen vorbei an Kuhweiden hinunter zum Sylvensteinsee. In Fall hat er sich dann in einem Biergarten mit leckeren Spätzle gestärkt – denn was passiert, wenn man sein Rad mit leerem Magen besteigt, hat er ja erst kürzlich beim Training im Harz erfahren. Als Andreas wieder in München ankam standen am Ende insgesamt 156 km und 1000 überwundene Höhenmeter auf dem Tacho. Dieses Radtraining war also ein guter Vorgeschmack auf alles Kommende in Frankreich.Notre tour sur la Route des Grandes Alpes s’approche et c’est pour cela que l’entraînement devient de plus en plus intensif. Andreas le prend au sérieux et a fait une séance d’entraînement dans les Préalpes bavaroises.
Son chemin le menait de Munich le long de l’Isar vers Bad Tölz passant par des alpages et forêts jusqu’à Lenggries. Le beau temps attirait beaucoup de cyclistes. Trois Autrichiens ont aidé Andreas à trouver le chemin vers le Hoher Zwiesler. Du nord de la montagne, autour de l’Achselkopf, ils ont grimpé ensemble les montées allant jusqu’à 19% jusqu’à une altitude de 1.000 mètres d’altitude.
Son retour dans la vallée le menait vers le Sylvensteinsee. A Fall il s’est restauré dans une brasserie en plein air pour ne pas répéter la même erreur comme lors de l’entraînement dans le Harz. Après un total de 156 km et après avoir franchi 1.000 mètres d’altitude, Andreas est arrivé à bon port à Munich. Quelle bonne préparation pour tout ce qui suivra en France!
Schon entdeckt? Die erste GRANDES ALPES Postkarten.
Wir sind ganz stolz euch unseren neuesten Streich vorstellen zu können: unsere Postkarten. Endlich sind sie da. Und kaum in den Händen, werden sie uns auch schon wieder aus eben jenen gerissen. Wir sind wirklich begeistert wie groß das Interesse an den Karten ist und welch tolle Resonanz wir dafür erhalten. Vielen Dank dafür!
Und jetzt auf ins Café um die Ecke – vielleicht liegen auch dort schon die Postkarten von GRANDES ALPES.
In 100 Tagen füllen wir das erste Feld! Das ganze Team ist schon wahnsinnig aufgeregt und voller Vorfreude. Doch bis es soweit ist und unsere große Tour losgehen kann, muß noch so einiges vorbereitet werden und die Jungs sollten den ein oder anderen Kilometer mehr auf ihrem Trainingsplan bewältigt haben. Es bleibt also spannend…
Wer umgerechnet 6 Glühbirnen zum Strahlen bringt, sollte es im Sommer auch mit den Alpen aufnehmen können! Jörn hat am Sonntag Andreas Fitness getestet und das Ergebnis lässt hoffen! Natürlich war auch wieder das Kamerateam dabei und hat Aufnahmen gemacht, damit auch dieser Teil der Vorbereitung einen Platz im Dokumentarfilm GRANDES ALPES erhält.
Für alle, die selbst gern wissen möchten, wie es um ihre Fitness bestellt ist: Auf StartNext wartet unter anderem eine Leistungsdiagnostik als Dankeschön für die Unterstützung unseres Projekts. Schaut vorbei!
Ihr könnt jetzt auch Grandes Alpes bei StartNext supporten!
Kaum bei StartNext freigegeben, konnten wir uns schon über die ersten Unterstützer freuen – genial! Danke für den Rückenwind! Wir freuen uns auf die verbleibenden 90 Tage!
Grandes Alpes: 1.000km, 24 Alpenpässe, 23.000 Höhenmeter.
Grandes Alpes ist Abenteuer und Grenzerfahrung, ist der Kampf gegen die Natur, gegen den Berg, gegen sich selbst.
Am 15. Juli 2013 beginnt für zwei Radfahrer die Tour der Leiden. Der Leipziger Sportwissenschaftler Jörn Pregel und Regisseur Andreas Bucher nehmen die Herausforderung an und bezwingen die berühmte Route zwischen Thonon-les-Bains am Genfer See und Menton am Mittelmeer. Nirgendwo sonst führen die Alpen ihre wahre Größe so eindrucksvoll vor Augen, wie bei einer Reise über die spektakuläre französische Hochalpenstraße. Mit vollgepackten Rädern stellen sie sich 24 Alpenpässen, darunter die höchsten der gesamten Alpen, um das große Ziel zu erreichen – die Verleihung des Goldenen Grenzsteins.
Für Ruhm und Ehre gestartet, werden letztendlich jedoch andere Werte in den zwei Radfahrern wachsen.
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