Nachdem wir unsere Räder beladen hatten, starteten wir 9:00Uhr in München und schlugen den Weg zum Isarradweg ein. Entlang am Fluss begegneten uns einige Flöße, auf denen lautstark musiziert und sicher auch getrunken wurde. Schon bald warteten bereits die ersten Anstiege und so erreichten wir über Almen und Waldabschnitte Bad Tölz.

Hier stärkten wir uns erst einmal mit einem Stück leckeren Kuchen bevor es weiter Richtung Süden ging. In Lenggries überraschte uns der erste Regenschauer, den wir dank einer Unterführung trocken überstanden, um schließlich den Radweg zum Sylvensteinspeicher in Angriff zu nahmen. Die dunklen Wolken über dem Stausee und den umliegenden Bergen ließen bereits erahnen, was uns an diesem Nachmittag noch erwarten sollte. Wir beschlossen, nicht die vielbefahrene Straße einzuschlagen, sondern die Strecke über Fall zu nehmen. In dem kleinen Örtchen angekommen, flüchteten wir aber vor erneutem Regen in den nächsten Gasthof und ließen uns von einer Tasse Tee aufwärmen. Die Tropfen schienen kleiner zu werden und wir stiegen wieder auf unsere Räder. Über eine kleine aber asphaltierte Straße folgten wir dem Weg bergauf, während der Regen wieder stärker einsetzte und selbst unsere Regenjacken die Nässe nicht mehr von uns fern halten konnten. Vorbei an einem kleinen Staudamm strampelten wir über die durchtränkte Straße, die sich schon bald in einen Schotterweg verwandelte und den Anstieg noch unangenehmer machte. Zu allem Überfluss gesellten sich jetzt immer wieder Rampen von über 11% Steigung hinzu – wenn es doch nur nicht geregnet hätte…
An einer Weggabelung mit fehlender Beschilderung bemerkten wir einen Mann in grünem Regenmantel, der durch die Wiesen streifte. Wir entschieden uns für den Pfad bergauf, da wir noch einige Höhenmeter zu bewältigen hatten, bevor wir uns in die Abfahrt zum Achensee stürzen konnten. Wenige hundert Meter hinter dem Abzweig passierten wir eine kleine Almhütte. Der Mann in seinem grünen Regenmantel lief auf uns zu und winkte uns zur Hütte. Da wir eh bis auf die Knochen nass waren und uns mittlerweile alles egal war, wollten wir lieber weiter bergauf fahren. Nach ein wenig Übersendungskunst stiegen wir doch von den Rädern und fanden uns kurze Zeit später in der wohl gemütlichsten Almhütte wieder. Die zwei Ehepaare, die das Wochenende hier verbrachten, hießen uns herzlich willkommen und luden uns nicht nur zu einem heißen Tee ein, sondern boten uns an, unsere Sachen zu trocknen und die Nacht auf der Hütte zu verbringen. Welch ein Glücksfall!