Während die meisten Besucher des Campingplatzes noch in ihren Zelten schliefen, hatten wir bereits unser Frühstück verdrückt und unsere Sachen auf den Rädern verstaut. Die letzte Etappe sollte noch einmal über 100km lang werden.

Nach dem frühen Start mussten wir erst einmal unsere Vorräte auffüllen, steuerten den ersten Supermarkt in Postojna an und setzten schließlich unsere Fahrt auf der Straße Richtung Süden fort.  Die kroatische Hafenstadt Rijeka war bereits ausgeschildert. Die vielbefahrene Straße mussten wir uns mit unzähligen Autofahrern teilen, die wenig Rücksicht auf uns Radfahrer nahmen. Nach einem sehr stressigen Abschnitt, verließen wir in Pivka den Hauptverkehrsweg und steuerten unsere Räder über welliges Terrain auf entspannter Route. Hin und wieder durchquerten wir kleine Ortschaften, in denen scheinbar die Zeit langsamer läuft. Ein kleiner Anstieg brachte uns auf eine Höhe von 600hm und bot eine tolle Aussicht über die hügelige Landschaft Südsloweniens. Die rasante Abfahrt führte uns direkt nach  Ilirska Bistrica. Hier mussten wir leider wieder auf die Bundesstraße wechseln. Inmitten der Blechlawine fuhren wir einen weiteren Berg hinauf und erreichten kurze Zeit später die Grenze. Zum Glück fanden wir die richtige Abfahrt, sonst hätten wir uns schnell auf der Autobahn wiedergefunden. Parallel zu einer alten Eisenbahntrasse ging es ab jetzt in mediterraner Landschaft überwiegend bergab. Schneller als erwartet, erblickten wir das Meer und fanden uns in Rijeka wieder. Bis zur Insel Krk, unserem Etappenziel, schien es nur noch ein Katzensprung zu sein. Auf Meereshöhe angekommen schickte uns die Streckenführung wieder hinauf. Auf diese Weise sammelten wir entlang der Küstenstraße weitere 600 Höhenmeter. Allerdings schlug das bis dahin sonnige und heiße Wetter um und es fing an, wie aus Eimern zu gießen. Kurz vor der Insel fanden wir etwas Schutz unter einen hohen Brücke. Fast eine Stunde tobte ein gewaltiges Gewitter direkt über und neben uns. Während der Regen die Straße in einen Bach verwandelte, schlugen Blitze mit gleichzeitigem Donner  um uns herum ein. Kurz hatten wir Zweifel, ob wir Njivice unbeschadet erreichen würden. Das Unwetter zog aber weiter und wir konnten die Fahrt auf nasser Straße fortsetzen. Über eine Brücke erreichten wir Krk und nach weiteren 15km auch unser Ziel. Nach etwa 750 Kilometern waren wir endlich angekommen!