Nach einer kühlen Nacht in den Bergen wollten wir uns zuerst ein kleines Frühstück auf der Hütte unter uns gönnen. Für schlappe 17€ bekamen wir zwei Käsebrote und zwei Tassen Tee. Wir waren davon ausgegangen, dass wir uns nun die kommenden 20km bergab rollen lassen könnten.

Allerdings hatten wir den höchsten Punkt des Großglocknerpasses noch gar nicht erreicht. Nach einer kurzen Bergabpassage  schraubten wir uns weitere 100 Höhenmeter zum Mittertörl (2327hm) und nahmen schließlich die restlichen Kilometer zum Hochtor (2504hm) in Angriff. Die Wolken hingen nun komplett im Berg, das Sehen und Atmen fielen schwer. Auf dem höchsten Punkt blieb Zeit für einen kurzen Plausch mit einem anderen Radfahrer und ein Foto, bevor wir uns dick eingepackt für die Abfahrt in die Spur machten. Die Passstraße war wie ausgestorben. Nur vereinzelt fuhr ein Auto durch die Wolken nach oben und nur wenige Rennradfahrer, die wahrscheinlich schon ahnten, welch widrige Bedingungen sie weiter oben erwarten würden, kamen uns entgegen. Bereits nach den ersten Kilometern setzte der Regen ein. Anfangs nur leicht, aber innerhalb der nächsten Kehren waren wir, trotz Regenjacken, wieder einmal komplett durchnässt. Wir entschieden uns, in Heiligenblut zu bleiben und nahmen ein Zimmer in der Jugendherberge. Nach 21km war aufgrund des Wetters wieder einmal Schluss. Ein bisschen Campingflair kam trotzdem auf, denn unser Abendbrot, eine Nudelsuppe, kam vom Gaskocher.