Furkapass + Rhonegletscher = Alter!

Was für eine schöne Etappe heute. Unter allen gefahrenen der letzten 6 Wochen gehört diese definitiv unter die Top 3. Soweit ich mich an andere, hinter mir liegende noch so genau erinnere. Mittlerweile ist das hier ein Tagebuch auch für mich. Nachlesen weckt Erinnerungen.

Das erste Quiz lief etwas schleppend, da nur Ralf überhaupt herausgefunden hat, dass es eines gibt. Darum diesmal offensichtlich und direkt. Bei unserem gestrigen Dorfspaziergang inklusive Videoschau, stellten wir eine interessante Bauweise fest. Ein Holzhaus steht auf einem weiteren, welches sich unterhalb befindet. Das obere Holzhaus steht auf Holzstelzen, die wiederum am oberen Ende jeweils einen Stein in Pilzform haben. Warum wurde hier so gebaut? Über den Preis wird individuell entschieden. Es soll lustig bleiben. Wer googelt, ist disqualifiziert.

Das obere steht auf wenigen Stelzen auf dem unteren. Verständlich?

Heute Nacht hatten wir beide unsere Ohrstöpsel drin. In den Ohren Leute!Und es war nicht wegen der Nachbarn eine gute Idee, sondern weil wir die letzten Nächte einen sehr entspannten Rachen haben. Andere benötigen dafür 5 Bier und ein paar Kurze. Bereits vor um 10 schliefen wir, Uwe mit Musik, ich mit einem Podcast, ein. Dadurch waren wir auch vor dem Wecker um kurz vor 6 wach. Ein Blick aus dem Zelt verriet, dass die Regenwolken weg waren. Aber kühl war es. Nach dem Zusammenbau und dem Einrollen des klitschnassen Zeltes ging es ins Dorf. Bäcker, Fleischer und Supermarkt hießen die Stationen. Hier ist zwar alles megateuer, aber eben auch megalecker. Beim Fleischer gabs Hirschsalami, gestern besorgte Uwe schon Biokäse für heute zum Mittag. Überall findet man Hofverkäufe und kleine Bauernhöfe, wo das Zeugs direkt verkauft wird. Günstiger als im Supermarkt und alles regional.

Zum Frühstück ein gefülltes Hörnli.

Um 8:40 fuhren wir bereits auf der 19 Richtung Gletsch. Zuerst auf der Straße und später noch ein paar Kilometer entlang der Rhone. Es war frisch, nur 14 Grad und ein kühler Wind wehte. Die Sonne wärmte allerdings und so kam es, dass wir mehr als einmal zwischen lang und kurz wechselten.

Schon die zweite Holzbrücke.

Ab Oberwald, bei Unterwassern, oberhalb von Gflieli, begann der eigentliche Aufstieg. Wir machten aus, uns in Gletsch wieder zu treffen, denn hier ging die Passstraße einmal Richtung Grimsel- und in die andere Richtung zum Furkapass. Eine tolle Straße war es bereits hier. Die Farbe grün in satten Tönen überwog, stärker und intensiver noch als an vorherigen Tagen. Hier hatte es wohl gestern geregnet? Auf dem Weg nach oben tauchte ein deutscher Reisebus direkt vor einer Serpentine hinter mir auf. Ich dachte noch, der wird doch wohl nicht?! Und tatsächlich er setzte zum Überholen an. Am Ausgang der Kurve näherte sich sein Vorderteil mir immer weiter. Ich brüllte unschöne Sachen und die Omas in den ersten Reihen hielten entsetzt die Hand vor die Münder. Nicht vor die Ohren komischerweise. Der Pfeifenzeisig von Busfahrer hatte aber kein Einsehen. Kurz hinter der Kurve überholte er mich in 5 cm Abstand. Als er fast an mir vorbei war, schlug ich dreimal mit voller Wucht gegen seine Seite. Das war wohl etwas sehr heftig, wegen des Adrenalins oder dem Adrenalin. Er hielt an und machte die Tür auf. Die Autofahrer hinter uns hupten und er entschied sich weiter zu fahren. Glück gehabt, ich hätte sowieso verloren. Der hatte Tattoos.

Ich wartete auf Uwe und er sagte, er wurde von ihm auch so eng überholt. Was reitet die Leute eigentlich?

Es waren von hier noch 2 km bis Gletsch. Vor uns öffnete sich das Tal und wir schauten auf 10 Bilderbuchserpentinen. Leider waren das die Kurven des Grimsel. In Gletsch angekommen sahen wir aber unsere eigene Passauffahrt. Sie stand der Grimselsteigung in fast nichts nach.

Alter Schwede!!

Ja, so trocknen wir noch nasse Sachen vom Vortag.

Wir verabredeten, dass wir uns beim Hotel Belvedere treffen und los ging die wilde Fahrt. Eine tolle Rollerstrecke. Bis zu 9 % Steigung und absolut fantastische Aussichten. Man erkannte den alten Verlauf des Rhonegletschers, der das Tal einst bis zum Ort Gletsch mit seiner enormen Masse ausgeschliffen hat. Auch der weitere Straßenverlauf bis fast ganz zum höchsten Punkt war zu sehen. Und es waren noch 9 Kilometer. Kurz vorm Belvedere kam ein Ekelkilometer mir 12 % Durchschnittssteigung.

Man erkennt deutlich den alten Gletscherverlauf.

Der weitere Verlauf bis fast ganz oben.

Die Bahnlinie von gestern. Ab hier mit Hilfe eines Zahnriemens.

Der Blick zurück vom Hotel Belvedere.

Am Belvedere angekommen genossen wir zunächst den Ausblick. Und entschieden uns, den Gletscher von der Nähe zu betrachten. Und eine Eishöhle wurde uns auch versprochen. Für 18 Franken. Machten wir! Und es lohnte sich. Gewaltig und majestätisch türmte sich der Gletscher auf. Gleichzeitig schockierend, wie weit er sich schon zurück gezogen hat. Bis 2100 soll nichts mehr davon übrig sein. Noch bis 1850 erreichte er das Dorf Gletsch und zum Höhepunkt der letzten Eiszeit, der Würmkaltzeit, hatte er eine Ausdehung von 300 Kilometern, bis ins heutige Lyon. Ein älterer Schweizer erzählte uns, dass er noch in den 1960er Jahren hier gewandert sei und alles ein riesiges Eismeer war. Noch vor ein paar Jahren war der Gletschersee, gleichzeitig die Quelle der Rhone, noch halb so klein. Das bringt einen zum Nachdenken. Klimakrise hautnah! In der Eishöhle waren wir auch noch. Der Eingang und der untere Teil des Gletschers waren mit weißen Laken bedeckt, die das Auftauen verlangsamen sollen.

Der untere, rechte Teil ist großflächig mit Tüchern ausgelegt. Was für ein Drama!

In der Eishöhle. Saukalt.

Nach einer Stunde ging es weiter. Die letzten 2,5 km und 150 hm. Um 1 standen wir auf dem Furkapass. Die Wetterscheide zwischen Mittelmeer und Nordsee. Dort gab es ein leckeres Mittag. Uwe war in Pöbellaune und giftete eine Reisegruppe an, deren Bus die ganze Zeit lief, während alle Fotos von der tollen Natur machten. Die Eindrücke vom abschmelzenden Gletscher wirkten nach. Und er hatte verdammt nochmal recht. Eine bescheuerte Unsitte, die ich schon zu oft in Frankreich bei Autofahrern beobachtete.

Noch ordentlich Schnee.

Die Abfahrt war sehr bremslastig, zumal die Seiten wenig gesichert waren. Ein Verbremser und es wäre vorbei. Wir hielten an einem Bauernhof, kauften Käse und tranken eine Molke. Wider Erwarten sehr lecker und erfrischend. Die letzten 8 Kilometer bis Andermatt fuhren wir im vollen Gegenföhn. Am Campingplatz angekommen konnten wir alles trocknen, duschen und in die nette Stadt für Kaffee, Kuchen und den Einkauf. Es gibt wieder Risotto. Uwe fand es gestern so lecker, dass ich heute eines mit Räucherlachs zubereiten werde.

Blick in die Abfahrt.

Kein Baum hier. Das kam uns mit den nassen Sachen gerade recht.

Dorfstraße in Andermatt.

Morgen geht es über den letzten 2000er der gesamten Tour. Der Oberalppass steht noch im Weg.

7 Kommentare

  1. Da hat sich doch tatsächlich ein weiteres Quiz eingeschlichen. Sicherlich wolltest Du lediglich die technische Auffassungsgabe aller Lesenden testen. Und jetzt zur Lösung: natürlich fährt die Bahn nicht mit Unterstützung eines Zahnriemens den Berg hoch, sonder vielmehr mit Unterstützung eines Zahnrades. Aber das wusstest Du natürlich. 😉

    Übrigens saugeile Tour und der Blog ist jeden Tag eine wahre Freunde. Gute Beine euch beiden und ich freue mich schon auf den nächsten Eintrag.

  2. Nur Studierte unterwegs hier. Zum Glück keine Germanisten.
    Danke für die Blumen. Das war kein Quiz, sondern ein Fehler meinerseits. Wenn wir in 2 Wochen die 120 Kilometer zusammen fahren, schreibst du mal den Eintrag. Dann können alle nach Fehlern suchen 😚

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