Gestern gabs die selbstgemachten Käsespätzle, Salat und hinterher den Eierlikörbecher. Und drei Bierchen vom Fass. Es hat geschmeckt und kostete nur 2,80 Euro für den halben Liter. Die Elektrolytspeicher sind aufgefüllt.
Wenn die Bayern sich untereinander unterhalten, verstehe ich tatsächlich nicht mehr als Wortfetzen. Es klingt dann ungefähr so: „Auhu met mia un no a biiierr“. Später am Abend setzte sich ein Einheimischer zu mir zum Quatschen. Ich musste herhalten für seinen Trennungsschmerz. Seine Frau war gerade ausgezogen. Der Hauptgewinn für mich…
Heut morgen gabs das große Frühstück. Mit Wurst und Käse der Marke Ja! und allerlei Marmeladen. Dazu einen Pott Kaffee. Es war so viel Wurst, dass ich gleich noch 2 Brötchen bestellen konnte und diese für später schmierte.

Mein einfaches, aber füllendes Frühstück.
8:30 Uhr gings los. An einem wieder mal kühlen Morgen und später kühlen Tag mit nie über 18 Grad und vereinzelten Schauern. Heute sollte es mal in die richtige Richtung gehen. Nach Norden! Ich musste zunächst Richtung Heitzendorf. Dort verlief mein geplanter Track. Dazu musste ich einen Kamm überwinden und kam gleich mal auf den ersten Kilometern auf Höhenmeter. Nach 10 Kilometern war ich auf der richtigen Strecke. Spannend war jetzt, was noch zu fahren war: 95 Kilometer! Puh, hinten raus wusste ich, würden noch ordentliche Hügel kommen. Zunächst ging es auf der 2165 nach Norden, immer entlang der Naab.
In Kallmünz bog ich auf den Vilsradweg. Dieser war toll zu fahren und der Fluss mäandrierte noch recht ursprünglich. Es ging auf und ab durch bayrische Dörfer, entlang von Feldern, Wiesen und Wäldern. Richtig idyllisch hier und herrlich zu fahren!

Schön hier!

Und überall Jesus!
Ich war gerade im Flow, da merkte ich, dass mein linker Griff locker war. Ich hielt an und wollte ihn eben festdrehen. Und schon hatte ich den Schraubenkopf in der Hand. Was ein Glück! Es geht gerade alles nach und nach kaputt.

Interessant, was hier so runtergebet wird.

Auch schotterig war es. Aber gut zu fahren.
Ich entschied, bis Amberg zu fahren. Eine größere Stadt auf meinem Weg. Und am Ortseingang war das Glück auf meiner Seite. Ein großer Fahrradladen, Giant- und Sram-Beflaggung. Die mussten meine Ersatzteile haben! Naja, fast. Am Dienstag wäre alles da und ich würde gleich dran kommen. Ich kaufte ein paar neue Griffe und fuhr enttäuscht weiter. Die Regensburger Werkstatt schrieb mir eine Mail: Mittwoch könnte ich kommen, Freitag wäre alles fertig.

Ich habe 100 Euro abgehoben.

Hier setzt man auf Regionales. Und es schmeckte!
Ab Amberg ging es Richtung Nordwesten, über Königstein und Plech bis zum heutigen Tagesziel Betzenstein. Und es hat richtig Spaß gemacht. Eine tolle Landschaft, wenig befahrene Straßen und der Geruch von Wald. Bis zum Ziel machte ich 1000 Höhenmeter auf 105 Kilometern. Die Anstiege sind weiterhin anstrengend, bis zu 12 % steil. Aber die Kerze brannte nie ganz runter. Ich fühlte mich bis zum Ende richtig gut. Müde ja, aber nicht total zerstört. Ich bin bereit für Ulli.

Man siehts nicht, aber es geht nach oben.
Der Campingplatz ist am Arsch der Welt. Die Besitzer ziemlich ungepflegt, alles herunter gekommen und kaum Leute. Nix zu kaufen und kein ordentliches Internet. Ich fragte nach WLAN und bekam die Antwort: Nein, den Code kriegen Sie nicht, ist geschäftlich. Coole Nummer. Hier gibt es ein Telekomnetz, für 4,95 am Tag habe ich mich jetzt eingeloggt. Leider muss ich dazu an der Rezeption sitzen, wo die beiden mich pausenlos zuqualmen. Wiederlich. Darum komm ich schnell zum Schluss für heute.
Und gerade fuhr der 2. Hauptgewinn in 2 Tagen auf den Platz. Die örtliche Feuerwehr mit einem Sprinter und Hänger. 8 Leute, 5 Kisten Bier. Die werden ordentlich den Brand löschen heut Nacht. Ohrstöpsel!
Morgen hol ich Ulli in Bayreuth ab. Ich bin gespannt! Die meisten sollten es geschafft haben: schönes Wochenende!
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